Bioreaktor des TCI und IMS gewinnt Technikpreis

Das Team aus TCI und IMS wird für ihren, im Rahmen unseres Forschungsverbundes entwickelten, Bioreaktor mit dem VDI-Knubben-Technikpreis 2017 des VDI Bezirksvereins Hannover e.V. ausgezeichnet.  

Wir gratulieren Dipl.-Ing. Christian Leibold, Prof. C. Blume, Prof. H. Blume und Sebastian Heene ganz herzlich zu diesem Erfolg!

 

VDI Hannover, Technikpreis 2017 an interdisziplinäres Forscher-Team aus der Leibniz Universität Hannover verliehen

Der diesjährige Technikpreis des VDI aus dem Vermächtnis von Käte-Lore Knubben wurde an ein interdisziplinäres Forscher-Team aus der Leibniz Universität Hannover verliehen.

Ausgezeichnet wurden Prof. Dr. med. Cornelia Blume und M. Sc. Sebastian Heene vom Institut für Technische Chemie, sowie Prof. Dr.-Ing. Holger Blume, und Dr.-Ing. Christian Leibold vom Institut für Mikroelektronische Systeme. Das Team wurde für Arbeiten zum Thema “Ein intelligentes Bioreaktor-System für die Kultivierung von bioartifiziellen Gefäßprothesen“ ausgezeichnet.

Durchblutungsstörungen in den Arterien können im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen und sind laut WHO weltweit die häufigste Todesursache. In diesen Fällen müssen Bypässe eingesetzt werden. Bei Bypässen, die aus synthetischem Material bestehen, sind Gerinnungshemmer dauerhaft erforderlich, die Komplikationen auslösen können. Weiterhin können sie sich infizieren und müssen dann komplett ausgetauscht werden. Bypässe aus venösem Eigenmaterial stehen gerade bei kranken Menschen nicht immer in erforderlicher Qualität und Menge zur Verfügung.

Das Bioreaktor-System soll nun für eine hohe Verfügbarkeit von biologisch kompatiblen Bypässen in hoher Qualität sorgen. Aus Blut und Gewebe des betroffenen Patienten sollen Zellen isoliert und kultiviert werden. Damit wird ein Scaffold (Gerüststruktur) kolonisiert. Der so behandelte Scaffold kommt zur Kultivierung in den Bioreaktor, in dem physiologische Bedingungen, z.B. ein Druckpuls zur Erzeugung physiologischer Strömungsverhältnisse, simuliert werden. Nach erfolgreicher Kultivierung kann der so hergestellte Bypass in den Patienten implantiert werden.

Diese interdisziplinären Forschungsarbeiten wurden gemeinsam im Rahmen des NIFE (Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung) und des Verbundprojektes Biofabrication for NIFE durchgeführt.